Zuppa inglese

Zuppa inglese ist ein traditionsreiches Biskuitdessert mit Konditorcreme aus Mittel-Italien, das mit Biskuit, Konditorcreme, Obst und Alchermes, einem roten Likör, zubereitet wird.

Zuppa inglese

Biskuitdessert mit Konditorcreme
zuppa inglese
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Menge (Standard) 14 Portionen
Menge (anpassbar) 14 Portionen
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Kochzeit 50 Minuten
Arbeitszeit gesamt 55 Minuten
Kalorien 206 kcal

Zutaten

Anleitung

  • Crema pasticciera nach Rezept herstellen (nicht in der angegebenen Arbeitszeit enthalten) und erkalten lassen.
  • Pan di Spagna nach Rezept herstellen (nicht in der angegebenen Arbeitszeit enthalten), erkalten lassen und in ca. 1 cm dicke Stücke schneiden, mit denen zwei Schichten in einer größeren rechteckigen Form (siehe Foto unten) ausgelegt werden können.
  • Obst in dünne Scheiben schneiden.
  • Alchermes mit 50 % Wasser verlängern.
  • Die Form mit der ersten, unteren Schicht Pan di Spagna auslegen und mittels eines Esslöffels mit der Alchermes-Wasser-Mischung beträufeln.
  • Die Hälfte des Obstes auf dem Biskuit verteilen.
  • Darauf die Hälfte der Crema pasticciera geben und gleichmäßig verteilen.
  • Bei der zweiten Schicht (Pan di Spagna, Obst, Crema) ebenso verfahren, nur den Alchermes weglassen.
  • Darauf achten, dass die letzte Lage Crema ganz gerade verstrichen ist.
  • Den Kakao teelöffelweise in ein feines Sieb geben und durch leichtes Rütteln gleichmäßig über der Crema verteilen.
  • Gut durchgezogen und gekühlt servieren.

Rezept-Hinweise

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Zur Zuppa inglese schmeckt ein leichter Moscato d'Asti, der mit seiner leichten Restsüße und mit seinen moderaten 5% Alkohol auch am Nachmittag schon zu genießen ist.
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Nährwerte

Kalorien: 206 kcal | Kohlenhydrate: 34 g | Protein: 4 g | Fett (gesamt): 4 g | ges. Fettsäuren: 2 g | mehrfach unges. Fettsäuren: 0.4 g | einfach unges. Fettsäuren: 1 g | Cholesterin: 0.1 mg | Natrium: 130 mg | Kalium: 144 mg | Ballaststoffe: 1 g | Zucker: 26 g

Meine Notizen

 

zuppa inglese

 

gemuesefahne_55Von Zuppa inglese gibt es viele Varianten, was mit der relativ ungewissen Herkunft (s.u.) der Süßspeise einhergeht. Einheitlich sind die Anwendung des Schichtverfahrens sowie die Benutzung der Crema pasticciera (Konditoreicreme), doch die anderen Zutaten sind recht unterschiedlich. Als Biskuit wird eigentlich klassisch Pan di Spagna benutzt, doch gebräuchlich sind auch Löffelbiskuits, im Italienischen savoiardi genannt. Die alkoholische Komponente bildet meist der rote, etwas bittere Alchermes-Likör, doch auch Rosolio (ein Rosenblüten-Likör) oder auch Rum kann Verwendung finden. Als Obst wird oft zu kandierten Früchten oder Saisonobst (insbesondere Beeren) gegriffen, doch im Winter tut es auch (wie oben) eine Dose Pfirsiche, Aprikosen o.ä. bzw. eine Schicht (Aprikosen-) Konfitüre. Die meist vorhandene Schoko-Komponente kann wie hier mit abdeckendem Kakao zum Ausdruck kommen, doch auch das Einstreuen einer Zwischenschicht geraspelter (Zartbitter-) Schokolade ist möglich. Schließt man oben nicht mit einer Kakao-Schicht ab, kann man das Dessert auch mit geschlagener Sahne oder – wie in z.B. Rom als Zuppa inglese alla romana – mit einer Baisiermasse (aus Eiweiß und Zucker) toppen. Die neapolitanische Variante stellen wir in einem eigenen Rezept als Zuppa inglese alla napoletana vor.

 

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Zuppa inglese baisiert

Zuppa inglese alla romana baisiert

Ebenso vielfältig wie die Zubereitungsarten sind die mit der Süßspeise verbundenen Hypothesen über deren Entstehung und vor allem deren Namen. Übersetzt bedeutet er nämlich englische Suppe, was erst einmal schon so neugierig macht (wenn man an die Welten denkt, die zwischen der italienischen Küche und dem, was man in England speist, liegen), vor allem aber, wenn man weiß, dass genau ein solches Gericht in England gar nicht bekannt ist. So gibt es denn die Hypothese, die Zuppa inglese leite sich vom ähnlichen englischen Trifle ab bzw. die Crema pasticciera vom englischen Custard. Ähnlichkeiten gibt es in der Tat, und der Trifle existiert angeblich auch schon seit dem 16. Jahrhundert. Andere Hypothesen bezeichnen die Zugabe von Alkohol als typisch englisch und versuchen damit den Namen zu erklären. Oder aber man schreibt die Zuppa inglese der englischen Kolonie in Italien zu, die das Gericht erfunden habe. Oder der Umstand, dass Löffelbiskuits, die teilweise anstelle von Pan di Spagna verwendet werden, mitunter inglesi genannt werden, wird zur Erklärung herangezogen. Und, und, und. Der zweite Namensbestandteil, das Wort Zuppa, ist jedenfalls leichter zu erklären, bedeutet inzuppare doch eintauchen, einweichen und greift insofern das Beträufeln des Biskuits mit Alkohol auf. Dem sehr unübersichtlichen Bild der Benennungsfrage entspricht die Diskussion darüber, welche regionalen Traditionen das Dessert in Italien hat. Belegt ist, dass es in der Emilia-Romagna (besonders Reggio Emilia), der Toskana, in den Marken und im Latium schon länger bekannt ist, und auch in dem 1891 erschienenen Kochbuch des schon mehrfach erwähnten Pellegrino Artusi ist es genannt.[1] Unsicher ist aber so ziemlich alles Weitere: Im italienischen Wikipedia-Artikel finden sich verschiedenste Hypothesen zur Herkunft des Gerichts aus der Emilia, der Toscana und sogar auch aus Latium und aus Neapel.[2]

 

Zuppa inglese

 

gemuesefahne_55Für den, der Geschmack an Alchermes gefunden hat – oder aber ihn nicht finden kann, da er den Likör nicht bekommt: Bei MyPersonaltrainer[3] ist nicht nur ein Rezept zur Eigenherstellung von Alchermes veröffentlicht, sondern finden sich auch sonst viele interessante Informationen über den Likör, der eigentlich arabischen Ursprungs ist und über Spanien nach Italien kam. Die intensive rote Färbung erfolgt übrigens durch Karmin, was von Cochenilleschildläusen gewonnen wird.

 

Hier findest du mehr Rezepte aus der Emilia-Romagna, dem Latium, den Marken und der der Toskana .

 

 

Fußnoten    (↵ zurück zum Text; ggf. geschlossenen Text zunächst öffnen)

  1. Rezept 411 der Erstauflage bzw. Rezept 675 in der “endgültigen” 15. Auflage von 1911
  2. Vgl. https://it.wikipedia.org/wiki/Zuppa_inglese (Letzter Zugriff: 12.03.16)
  3. Vgl. http://www.my-personaltrainer.it/alimentazione/alchermes.html (Letzter Zugriff: 12.03.16)

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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